Hellenstein-Gymnasium
Vom Ländle ins Silicon Valley
Session beim BARCÄMP im Staatsministerium am 03.02.2023
Das HaGcelerator-Programm des Hellenstein-Gymnasiums Heidenheim bringt Schülerinnen und Schüler auf den Weg der Startup-Gründung und vermittelt kooperative Kompetenzen, agile Methoden und Entrepreneurship Education. Dabei spielt nicht nur das Programm, sondern auch die Haltung von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften eine Rolle.
Das Projekt verbindet Berufsorientierung im Sinne des Start-Up Entrepreneurs mit dem Thema der Nachhaltigkeit und umgekehrt. Die Schüler*innen generieren innovative Zukunftsideen – zum Beispiel zu den Themen eSustainability, eHealth oder eLearning – und setzen erste konkrete Schritte zur Gründung eines Start-Ups um.
Das Hellenstein-Gymnasium ruft dazu mit seinem Bildungspartner Code´n`Ground zu einem einjährigen Acceleratorenprogramm auf, bei welchem die Beiträge der Teams bewertet, begleitet und fortgeführt werden können.
Das Programm ist in verschiedene Abschnitte gegliedert, die mit einem Hackathon an zwei Tagen beginnen.
Im Zentrum des 2-tägigen Hackathons im Co-Learning-Space der Schule, stehen neben Teambuilding-Methoden, Persönlichkeitsanalysen, Ideenfindung und Methoden zur Ideenselektion auch die ersten Pitch-Deck Folien seitens der Schülerinnen und Schüler auf dem Programm. In Workshops können die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen vertiefen und sich mit anderen Teilnehmenden austauschen. Damit werden Kreativität und out-of-the-box-Denken in den Schulalltag integriert.

Im Anschluss an den Hackathon findet ein Boot Camp statt, bei dem die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen weiter entwickeln und verfeinern können. Hier werden ihnen kooperative Kompetenzen, agile Methoden und Entrepreneurship Education vermittelt.

Unter dem Motto der Entrepreneurship Education, akquirieren die Schülerinnen und Schüler in diesem Programm nicht nur fachliche Kompetenzen im Bereich der Start-Up Branche und des Gründertums, sondern auch personale und soziale Kompetenzen. Im Fokus stehen hierbei neben der Förderung von Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Selbstverantwortlichkeit seitens der Schülerinnen und Schüler auch deren Teilhabe an der Entwicklung kreativer und zukunftsfähiger Ideen. Aufgrund der Arbeit als Bildungspartner und der damit einhergehenden Kombination aus wirtschaftlichen und pädagogischen Methoden generieren die Schülerinnen und Schüler bereits vor Eintritt in die Studien- bzw. Arbeitswelt personale und ökonomische Schlüsselqualifikationen und eignen sich BWL-Wissen handlungsorientiert an.
Ein wichtiges Anliegen des HaGcelerator-Programms ist die Skalierung. Die Schülerinnen und Schüler haben im Rahmen des Programms bereits verschiedene Produkte entwickelt, wie eine App zur Informationsbeschaffung über Lebensmittel, ein Stromspar-Tool für PCs und eine Schul-App. Die Teilnehmendenzahl des Programms beträgt aktuell 20 Schülerinnen und Schüler von insgesamt 450 Schülerinnen und Schülern der Schule.
Das HaGcelerator-Programm fordert nicht nur die Schülerinnen und Schüler heraus, sondern auch die Schulen selbst. Es erfordert Kreativität, Mut und eine agile Lernhaltung, um die Schülerinnen und Schüler auf den Weg der Startup-Gründung zu bringen. Wichtig ist dabei auch eine kritische Haltung, um nicht in die Start-Up-Romantik zu verfallen.
Das HaGcelerator-Programm ist ein ganzheitlicher Ansatz, der die Bildung neu denkt und die Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben vorbereitet. Es gilt, die Agilität und die Innovationskraft der Schülerinnen und Schüler zu fördern und den Weg für eine erfolgreiche Zukunft zu ebnen.
Auch die Schüler-Ingenieur-Akademie stammt aus Heidenheim und zeigt, wie erfolgreich ein solches Programm sein kann. Nun gilt es, die Rahmenbedingungen für alle Schulen zu klären, die diesen Ansatz verfolgen. Dabei spielt nicht nur das Fach eine Rolle, sondern insbesondere die Haltung der Lehrkräfte. Die Methodenkompetenz steht im Vordergrund und es geht darum, den Schülerinnen und Schülern das notwendige Handwerkszeug für eine erfolgreiche Startup-Gründung mitzugeben. Ein BOGY-Praktikum kann durch das HaGcelerator-Programm sinnvoll ergänzt werden.