Thomas Poreski MdL

Wunschfee-Session - wofür soll sich die Politik einsetzen?

Session beim BARCÄMP im Staatsministerium am 03.02.2023

In der Session „Wünsch dir was-Fee“ zum Thema zukunftsfähige Bildung und Berufswahl moderierte der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Thomas Poreski, die Diskussion, an der Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie weitere Interessierte teilnahmen. In der Session wurden insbesondere soziale Berufe und auch die Mitverantwortung der Ausbildungsbetriebe diskutiert.

Im Verlauf der Diskussion wurden zahlreiche Aspekte angesprochen, die aus Sicht der Teilnehmenden von entscheidender Bedeutung sind, damit Schülerinnen und Schüler in Zukunft besser auf die Arbeitswelt vorbereitet werden und zielgerichtet eine passende Berufswahl treffen können.

So wurde beispielsweise betont, dass sowohl gesellschaftliche als auch wirtschaftliche Bildung wichtig sei. Hierbei sollte auch die Motivation für die duale Ausbildung erhöht werden, da sich laut Statistiken 80% der Abgängerinnen und Abgänger für einen akademischen Bildungsweg entscheiden, aber nicht immer in diesem verbleiben. Es waren sich alle einig, dass das Elternhaus bei der Berufswahl eine große Rolle spiele und stärker in den Berufswahlprozess eingebunden werden sollte.

Ebenso war man sich einig, dass das Fach Wirtschaft, Berufs- / Studienorientierung (WBS) sowie Praktika von großer Bedeutung sind. Dabei sei nicht ein Praktikum im Laufe der Schulzeit zielführend, sondern eine kontinuierliche Praxiserfahrung. Schülerinnen und Schüler sollten stetig und aufbauend Kontakt mit der Berufswelt haben und auch die Chance bekommen, weniger bekannte Berufsbilder und -gruppen kennenzulernen.

Dabei sind die Betriebe wichtige Partner. Neben Praktika helfen auch Besuche und Vorstellungen von Unternehmen in der Schule den Schülerinnen und Schülern, die Berufswelt kennenzulernen. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass auch auf soziale Berufe ein Fokus gelegt werden sollte, beispielsweise durch die Einführung eines flächendeckenden sozialen Jahres, eines Sozialpraktikums oder ähnlicher Konstrukte. Darüber hinaus wurde betont, dass die Arbeitsbedingungen in Berufen, in denen Auszubildende fehlen, verbessert werden müssen. Hier sind auch die Betriebe in der Verantwortung. 

Außerdem sollten die Schülerinnen und Schüler stärker über Sozialpartnerschaft, die Aufgabe von Tarifverträgen und betriebliche Mitbestimmung im Schulfach WBS informiert und aufgeklärt werden.

Im Weiteren wurde auch das Mindset an Schulen thematisiert. Eine „Leistungskultur“ wird als notwendig erachtet – es solle nicht „cool“ sein, „nichts zu tun“. Hierfür könnten Stipendien ein möglicher Leistungsanreiz sein, auch um Schülerinnen und Schülern Selbstwirksamkeit zu ermöglichen.

Um Lehrkräften ein Mehr an Zeit zu verschaffen, wurde vorgeschlagen, dass die Politik Lehrerstunden nicht mehr nach Klassenteilern, sondern nach Schülerinnen- und Schülerzahlen verteilen solle. Mit dem Mehr an Zeit, könnten einzelne Lehrkräfte noch stärker die Brücke in Richtung Berufswahl schlagen